Wow, ich fühle mich zum ersten Mal in meinem Leben wieder frei und kann meine Träume endlich leben!
Ich hatte zuvor noch nie eine Aufstellung gemacht und konnte mir gar nicht so richtig vorstellen, wie das sein würde. Bärbel hat mir zur Anfertigung eines Genogramms (ähnlich wie ein Stammbaum) geraten und damit ein Vorgespräch von etwa 2 Stunden geführt. Ich konnte dabei ganz frei über meine aktuellen Probleme im Beruf und mit meiner Partnerin sprechen. Bärbel hat konkrete Fragen gestellt, auch in Bezug auf meine – wie sie es nannte, „Gegenwarts- und Herkunftsfamilie“. Ich musste zugeben, dass ich manche Dinge über meine Halbschwester gar nicht wusste und konnte bei der Anfertigung meines Genogramms die Zeit bis zur eigentlichen Aufstellung nutzen und bei meinem Vater nachfragen, wie sich das damals mit der Mutter meiner Halbschwester so verhielt. Im Gespräch mit ihm konnte ich viele Dinge klären, die mir zuvor gar nicht bewusst waren. Wie war das Verhältnis zu deren Mutter, wie zu meiner Mutter? Wie hat sich das angefühlt, als er diese Familie damals verlassen hat? Dies alles, die Fragen, die Gespräche mit meiner Familie haben mich bereits vor dem eigentlichen Aufstellungs-Termin auf Zusammenhänge kommen lassen, von denen ich vorher gar nichts ahnte und wusste. Bereits diese Recherchen waren schon spannend, aber wie ich später erfahren sollte, manchmal nicht dringend notwendig, wenn z. B. niemand mehr aus der Familie da ist, den man befragen kann. Denn – und ich glaube, das kann man nur fühlen, wenn man selbst eine Aufstellung erlebt hat – die Hintergründe offenbaren sich wie von selbst, sogar ohne reden und nachfragen…
Aber der Reihe nach: Also, beim eigentlichen Aufstellungstermin haben wir uns, d. h. Bärbel, ich selbst und noch 11 andere Teilnehmer, in Radolfzell in den schönen Räumlichkeiten in der Herzenstrasse getroffen. Bärbel hat Leckereien für den kleinen Hunger und Tee für den Durst bereitgestellt und dann ging es auch schon los. Wir saßen im Kreis um die wunderschön dekorierte Raummitte und Bärbel hat uns erstmal mit einer kleinen Fantasiereise und Meditation zum “Runterkommen und Ankommen” eingestimmt. Es war wunderbar, besonders auch diese schöne Klangschale – mir kam es vor, als würde dieser Gong niemals enden… Ja, und dann hat Bärbel eine kleine Vorstellungsrunde mit uns gemacht, so dass wir ein bisschen wussten, mit wem wir es zu tun haben und was ihn / sie motiviert hat, hier zu sein und ob und wieviel Erfahrung die Einzelnen schon haben. Der Teilnehmerkreis war sehr gemischt, sowohl, was das Alter und Geschlecht anbelangte, als auch die Erfahrung mit Aufstellungen. Da gab es ein 25 jähriges Mädchen, dass schon vor 3 Jahren seine erste Aufstellung gemacht hatte; den 70jährigen Mann, für den das Ganze neu war. Oder die 42-jährige Frau mit ihren 2 Freundinnen, die ganz aufgeregt waren, weil sie nicht wussten, was hier passieren würde und erstmal “nur zusehen wollten”. Ich selbst war 47 Jahre, ledig, ohne Kinder.
Im Anschluss an die Vorstellungsrunde räumten wir die Stühle und die Deko beiseite, damit wir mehr Platz im Raum hatten. Ich saß als Aufsteller neben Bärbel. Nur sie und ich wussten, was mein Problem war: der Ärger mit dem neuen, viel jüngeren Chef und die Tatsache, dass die Beziehung mit meiner derzeitigen Partnerin “stagniert”. Zuerst wollten wir die beiden Themen getrennt behandeln, aber nach dem Gespräch mit meinem Vater hatte ich irgendwie das Gefühl, dass das alles zusammen hing.
Ich habe dann aus dem Teilnehmerkreis zuerst einen sogenannten „Stellvertreter“ für mich ausgewählt und ihn im Raum so aufgestellt, wie es sich für mich gut angefühlt hat. Danach einen „Stellvertreter“ für meinen Chef und für meine Partnerin… Ja, was soll ich sagen? Wie oben schon erwähnt: wer es noch nie erlebt hat, kann es nicht glauben! Die Stellvertreter haben Dinge gefühlt und gesagt, von dem eigentlich nur ich etwas wissen konnte, dass fremde Personen genau so empfinden würden, konnte ich mir nicht erklären. Im Laufe der Aufstellung kamen noch andere Stellvertreter in die “Szenerie” dazu, manche standen noch nicht einmal für Personen, sondern für Dinge oder Gefühle. So war dann auf einmal mein “Elternhaus” auf der Bühne, die verstorbene “Exfrau meines Vaters” (die Mutter der Halbschwester) und “meine Lebensziele” – Wahnsinn. Und so verrückt es sich vielleicht hier beim Nachlesen auch anhören mag: mir wurden auf einmal Zusammenhänge bewusst, die ich vorher noch nicht einmal ansatzweise geahnt hätte. Bärbel hat mit sehr viel Einfühlungsvermögen die Stellvertreter befragt oder sie einfach, dem eigenen Gefühl nach “agieren lassen”. Sie hat erkannt, wo etwas fehlte oder hat die „Stellvertreter“ Sätze sagen lassen, die diese entweder bestätigt oder umformuliert haben, solange bis es “passte” und dann irgendwann am Ende das “Schlussbild” bzw. die “Schluss-Szene” fertig war, so dass es sich für alle stimmig angefühlt hat. Es war der Wahnsinn. Jetzt weiß ich, was ich in meinem Beruf zu tun habe, und warum ich schon viel zu lange ausgeharrt habe. Aber damit ist jetzt Schluss! Die Aufstellung hat mir Lösungswege gezeigt, die ich jetzt bereit bin zu gehen… Ich danke Dir, Bärbel, für dieses einzigartige Erlebnis und dafür, als erster meinen Erfahrungsbericht auf Deine Webseite schreiben zu dürfen.
Alles Liebe für Dich, Deine Aufstellungen und Deine Klienten,
Klaus